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Dezember Update
Einleitung
Das Jahr 2024 war von einem kontinuierlichen Anstieg der Finanzmärkte geprägt, doch die aktuelle Dynamik zeigt weiterhin Anzeichen einer Überdehnung. Während Rücksetzer möglich sind, könnte eine letzte Phase der Übertreibung die Märkte noch auf neue Höchststände treiben.
Unsere Analyse deutet jedoch darauf hin, dass wir uns am Ende eines bedeutenden Marktzyklus befinden und kurz vor einem markanten Top stehen. Ein grösserer Abverkauf scheint unausweichlich, bietet aber gleichzeitig signifikante Chancen.
In diesem Update beleuchten wir die Schlüsselfaktoren, darunter die Entwicklung der 10-jähriges Zinskurve und die technische Analyse des NASDAQ.
Marktzyklus am Wendepunkt
Das Jahr 2024 hat bisher eine beeindruckende Marktperformance gezeigt. Die Finanzmärkte verzeichneten einen kontinuierlichen Anstieg, der sowohl auf positive makroökonomische Daten als auch auf die starke Nachfrage in Schlüsselbranchen wie Technologie und Rohstoffe zurückzuführen ist. Diese Aufwärtsbewegung hat nun die Überdehnung des Marktes weiter befeuert.
In diesem Kontext ist es wichtig, die derzeitige Marktsituation realistisch zu bewerten. Eine kurzfristige Korrektur ist grundsätzlich möglich. Solche Rücksetzer sind ein natürlicher Bestandteil eines überdehnten Marktes.
Gleichzeitig ist nicht auszuschliessen, dass wir uns in einer Übertreibungs-Phase befinden könnten. In solchen Phasen überschreiten die Märkte häufig historische Höchststände, getrieben von Euphorie und spekulativer Dynamik. Diese Phase kann sich vor einem endgültigen Wendepunkt noch ausdehnen, birgt jedoch erhöhte Risiken. Diese Phase kann sehr volatil sein und es ist deshalb möglich, dass wir noch höhere Preise sehen werden.
Entwicklung der 10-jährigen Zinskurve
Die Rendite 10-jähriger Anleihen ist in der letzten Woche stark gesunken. Dies war eine Kombination aus Anzeichen dafür, dass die Inflation weiterhin niedrig bleibt und Donald Trumps aggressive Drohungen mit Zöllen (die inflationär sind) ein Verhandlungsinstrument sein könnten. Ausserdem besteht die Hoffnung, dass das Department of Government Efficiency (DOGE) in der Lage sein könnte, die Ausgaben zu senken und den raschen Anstieg der Staatsverschuldung zu bremsen.
Die Rendite der 10-jährigen Anleihe ist von 4,50 % am 15. November auf einen Stand von 4,18 % am Freitag, den 29. November, gefallen.
Ausgehend von der technischen Analyse haben die Renditen einen klassischen Rücklauf zum „Tatort“ vollzogen. Nachdem die 10-jährige Rendite im August 2024 einen Tiefstand von 3,60 % erreicht hatte, stieg sie auf 4,60 % an. Dies war ein direkter Rücklauf zu zwei wichtigen Trendlinien, die Widerstand bieten. Dies ist in der nachstehenden Grafik zu erkennen.
Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass die Renditen jetzt noch tiefer als 3,60 % fallen werden. Die nächste wichtige Unterstützung darunter liegt bei 3,25 %.
Damit dies geschieht, muss es mehr als nur eine kleine Drosselung der Staatsausgaben und niedrigere Zölle als erwartet geben. Damit die 10-jährige Rendite letztlich auf 3,25 % fällt, müsste es wahrscheinlich zu einer Rezession kommen.
Charts sagen oft die Zukunft voraus. Auf dieser Grundlage gehen wir davon aus, dass die Vereinigten Staaten irgendwann im Jahr 2025 von einer Rezession betroffen sein werden.
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NASDAQ
Nach der technischen Analyse könnte der NASDAQ (Leitindex der USA) im Jahr 2025 eine deutliche Korrektur signalisieren. Eine Untersuchung der historischen Trends auf einem logarithmischen Diagramm liefert Argumente für einen möglichen Rückgang um 22%.
Eine wichtige Beobachtung ist die Trendlinie, die den Höhepunkt der Dot-Com-Blase im Jahr 2000 mit den Höchstständen des Bullenmarktes 2021 verbindet. Jedes Mal, wenn der NASDAQ Composite diese Trendlinie erreicht hat, folgte ein erheblicher Ausverkauf. Nach dem Platzen der Dot-Com-Blase brach der NASDAQ um 78% ein, und nach dem Höchststand im Jahr 2021 folgte ein Rückgang um 38%.
Die Verbindung zwischen den Tiefstständen der Finanzkrise 2009, der COVID-19-Panik im Jahr 2020 und dem Bärenmarkt im Jahr 2022 zeigt eine unterstützende Trendlinie. Die Verlängerung dieser Trendlinie ergibt ein potenzielles Abwärtsziel von 15.000 für den NASDAQ, was einem Rückgang von 22% gegenüber dem aktuellen Stand entspricht.
Im aktuellen Umfeld könnten wir uns Vorstellen, dass wir kurzfristig über die Trendlinie überschreiten und anschliessend einen Abverkauf sehen - oder sogar schon nahe am Hoch befinden und die Korrektur nicht lange auf sich warten lässt.
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