Inflation, Zinsen & Rezessionen

Inflation, Zinsen & Rezessionen

In diesem Blog-Post erklären wir einige zentrale Einflussfaktoren der Wirtschaft. Unserer Ansicht nach ist es gerade in der aktuellen Marktlage vorteilhaft ein Grundverständnis über die folgenden Themen zu haben:

 

-      Was ist Inflation?

-      Welchen Einfluss hat die Anhebung der Zinssätze auf die Wirtschaft?

-      Wie lange dauert eine Rezession gewöhnlich?

-      Wann hat der Aktienmarkt in der Vergangenheit den Tiefpunkt erreicht?

 

Was ist Inflation?

Inflation ist die Rate, die das allgemeine Preisniveau für Waren und Dienstleistungen misst. Eine steigende Inflation und somit ein steigendes Preisniveau haben zur Folge, dass die allgemeine Kaufkraft sinkt.

Eine hohe Inflation kann eine Reihe von negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Zum einen kann sie die Kaufkraft der Verbraucher verringern, da ihr Geld weniger wert ist und sie weniger Waren und Dienstleistungen kaufen können. Dies kann zu geringeren Verbraucherausgaben führen, was Unternehmen schadet und das Wirtschaftswachstum bremsen kann.

Die Inflation kann es den Menschen und Unternehmen auch erschweren für die Zukunft zu planen, da sie nicht sicher sein können wie stark die Preise steigen werden oder wie viel ihr Geld wert sein wird. Dies kann zu Unsicherheit führen und möglicherweise von Investitionen abschrecken, was die Wirtschaft weiter bremsen kann.

Die Zentralbanken haben die Aufgabe die Geldpolitik des Landes zu steuern, einschliesslich der Kontrolle der Inflation. Dabei steht ihnen eine Reihe von Instrumenten zur Verfügung um die Inflation unter Kontrolle zu halten. Die Steuerung geschieht beispielsweise über die Anpassung der Zinssätze oder den An- und Verkauf von Staatsanleihen auf dem offenen Markt.

Auf diese Weise versuchen die Zentralbanken eine stabile und gesunde Wirtschaft mit einer niedrigen und stabilen Inflation zu erhalten. Dies kann dazu beitragen, die Verbraucherausgaben und das Wirtschaftswachstum auf Kurs zu halten und den Menschen und Unternehmen eine gewisse Planungssicherheit für die Zukunft geben.

 

Welchen Einfluss hat die Anhebung der Zinssätze auf die Wirtschaft?

Eine Anhebung der Zinssätze durch die Zentralbanken kann einen grossen Einfluss auf die allgemeine Gesundheit der Wirtschaft haben.

In der Regel erhöhen die Zentralbanken die Zinssätze um die Inflation zu bekämpfen und eine stabile Wirtschaft zu erhalten. Indem die Kreditaufnahme verteuert wird hoffen die Zentralbanken damit Menschen und Unternehmen davon abzuhalten zu viele Schulden zu machen, was zu übermässigen Ausgaben und Inflation führen kann.

Eine Erhöhung der Zinssätze kann sich jedoch auch negativ auf die Wirtschaft auswirken, indem sie das Wachstum verlangsamt und die Arbeitslosigkeit erhöht. Dies liegt daran, dass höhere Zinssätze die Kreditaufnahme für Unternehmen verteuern, was es ihnen erschweren kann zu expandieren und neue Mitarbeiter einzustellen. Infolgedessen kann die Arbeitslosenquote steigen, da die Unternehmen weniger neue Mitarbeiter einstellen und teilweise sogar bestehende Mitarbeiter entlassen müssen.

Höhere Zinssätze können nicht nur die Arbeitslosenquote erhöhen, sondern auch ein Zeichen für eine sich abschwächende Wirtschaft sein und eine Rezession auslösen. Wenn die Zentralbanken die Zinssätze anheben, geschieht dies häufig, weil sie der Meinung sind, dass die Wirtschaft zu schnell wächst und gebremst werden muss. Sind die Zinserhöhungen zu stark können sie zu einer Schrumpfung der Wirtschaft und damit zu einer Rezession führen.

Höhere Zinssätze wirken sich auch auf den Aktienmarkt aus, da sie es für Unternehmen teurer machen Geld zu leihen und ihre Geschäfte zu finanzieren. Dies kann zu niedrigeren Aktienkursen führen, da die Anleger über die möglichen negativen Auswirkungen höherer Zinssätze auf die Wirtschaft und die Unternehmensgewinne besorgt sind.

  

Wie lange dauert eine Rezession gewöhnlich?

Die Dauer einer Rezession hängt von einer Reihe von Faktoren ab wie zum Beispiel der Schwere des wirtschaftlichen Abschwungs und der Wirksamkeit der Regierungspolitik bei der Bekämpfung der Rezession. In der Regel dauern Rezessionen zwischen sechs Monaten und etwas mehr als einem Jahr.

Rezessionen enden in der Regel sobald die Wirtschaft wieder zu wachsen beginnt und Unternehmen und Verbraucher wieder mehr Geld ausgeben. Dies kann der Fall sein, wenn sich Faktoren wie hohe Arbeitslosigkeit oder fallende Aktienkurse zu bessern beginnen.

Um eine Rezession zu beenden ist es oft notwendig, dass die Regierung politische Massnahmen ergreift, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Dazu kann die Senkung der Zinssätze gehören, um die Kreditaufnahme für Unternehmen und Verbraucher zu verbilligen, oder die Erhöhung der staatlichen Ausgaben für Infrastrukturprojekte, um Arbeitsplätze zu schaffen und die Nachfrage anzukurbeln.

Ein weiterer wichtiger Faktor für die Beendigung einer Rezession ist das Vertrauen der Verbraucher und Unternehmen. Wenn Menschen und Unternehmen Vertrauen in die Wirtschaft haben sind sie eher bereit Geld auszugeben und in die Zukunft zu investieren, was das Wirtschaftswachstum ankurbeln kann.

 

Wann hat der Aktienmarkt in der Vergangenheit den Tiefpunkt erreicht?

Es ist schwierig genau vorherzusagen wann der Aktienmarkt während einer Rezession die Talsohle erreicht, da dies von einer Vielzahl von Faktoren abhängt wie zum Beispiel von der allgemeinen Gesundheit der Wirtschaft und der Stimmung der Anleger.

In diesem Abschnitt konkretisieren wir den Begriff der Zentralbanken mit der Federal Reserve (Zentralbank der USA). Dies, da die USA als Wirtschaftsmacht die globalen Märkte stark beeinflusst.

Der Aktienmarkt ist eng mit dem allgemeinen Zustand der Wirtschaft verknüpft und kann einen Hinweis darauf geben wann sich die Wirtschaft beginnt von einem Abschwung zu erholen. In der Regel beginnt der Aktienmarkt zu sinken bevor eine Rezession einsetzt, da sich die Anleger Sorgen über die möglichen negativen Auswirkungen der wirtschaftlichen Bedingungen auf die Unternehmensgewinne machen. Den Tiefpunkt erreicht der Aktienmarkt in der Regel aber bevor das Ende der Rezession erreicht ist, da der Aktienmarkt die Zukunft handelt und dementsprechend anfängt ein Wirtschaftswachstum einzupreisen bevor der Tiefpunkt in der Wirtschaft erreicht ist.

Ein entscheidender Indikator für den Beginn eines starken Abverkaufs an der Börse ist der sogenannte Fed Pivot. Also der Punkt an dem die Federal Reserve anfängt Leitzinsen wieder zu senken.

Bei dem Fed Pivot ist die Federal Reserve aufgrund schwacher ökonomischer Daten gezwungen Leitzinsen zu senken, um die Kreditaufnahme für Unternehmen und Verbraucher billiger zu machen, was Ausgaben und Investitionen erhöht und das Wirtschaftswachstum wieder ankurbelt.

Es zeigt den Märkten also, dass es um die Wirtschaft schlecht steht und sie durch die Federal Reserve gerettet werden muss. Zu diesem Zeitpunkt redet man in den Nachrichten meist schon von einer Rezession. Die Aktienmärkte fallen stark und finden ihren Tiefpunkt.

Dieser wird meistens einige Monate nach dem Fed Pivot erreicht. Die Federal Reserve stoppt die Zinssenkungen oder verlangsamt sie. Dies ist meist der Zeitpunkt, an dem der Boden im Aktienmarkt gefunden wird und der Aktienmarkt für einen neuen Zyklus des Aufschwungs bereit ist.

 

Ein weiterer Indikator für das Erreichen eines Tiefpunktsist das schlagartige Wachstum der Arbeitslosenquote.

Während einer Rezession steigt die Arbeitslosenquote in der Regel an, da Unternehmen weniger neue Mitarbeiter einstellen und unter Umständen sogar Mitarbeiter entlassen, um die Kosten zu senken und den wirtschaftlichen Abschwung zu überstehen. Infolgedessen steigt die Arbeitslosenquote, da mehr Menschen ohne Arbeit sind und nach einer Stelle suchen.

Neben der Tatsache, dass Unternehmen Mitarbeiter vermehrt entlassen und weniger einstellen, kann die Arbeitslosenquote während einer Rezession auch deshalb steigen, weil die Menschen von der Arbeitssuche abgeschreckt werden. Während einer Rezession kann es vorkommen, dass manche Menschen hinsichtlich ihrer Arbeitsaussichten entmutigt werden und die Arbeitssuche ganz aufgeben.

In diesem Umfeld beginnen Medien extensiv über die Rezession zu berichten. Negative Nachrichten häufen sich und die Welt scheint tiefer und tiefer zu fallen.

Sobald man sich in diesem Stadium befindet ist der Aktienmarkt meist am Tiefpunkt angelangt. Die Rezession hat zwar noch nicht seinen Höhepunkt erreicht, ist jedoch nicht weit davon entfernt. Das entscheidende ist, dass zu diesem Zeitpunkt das Vertrauen der Investoren in die Aktienmärkte am tiefsten ist.

"the time to buy is when there's blood in the streets." Nathan Rothschild

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