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Quartalsbericht Q2 2023
1. SEC und Blackrock
Blackrock, der weltweit grösste Vermögensverwalter, hat bei der US-Börsenaufsicht SEC einen Antrag
gestellt, um einen Bitcoin ETF einzuführen. Besonders interessant ist dies vor dem Hintergrund des
verstärkten Drucks seitens der SEC auf Kryptofirmen.
Der vorgeschlagene ETF, der unter dem Dach von Blackrocks ETF-Tochtergesellschaft iShares
angeboten werden soll, würde als Spot ETF fungieren und die Bitcoin Preise direkt abbilden.
Investoren könnten somit von der Wertentwicklung von Bitcoin profitieren, ohne Bitcoins über
Kryptoplattformen erwerben und handeln zu müssen.
Die Verwahrung der Bitcoin Bestände des Fonds soll von Coinbase übernommen werden. Blackrock
und Coinbase sind bereits strategische Partner und ermöglichen institutionellen Blackrock-Investoren
den Handel mit Bitcoin. Sollte der Bitcoin ETF genehmigt werden, würde er an der Technologiebörse
Nasdaq gehandelt werden.
Dieser Schritt von Blackrock ist bedeutsam, da es sich um den ersten öffentlich handelbaren Spot
Bitcoin ETF in den USA handeln würde. Zuvor wurden ähnliche Anträge von der SEC abgelehnt, jedoch
nicht von der Grössenordnung und Reputation von Blackrock.
Larry Fink, der CEO von Blackrock, äusserte sich in der Vergangenheit kontrovers über Bitcoin. Doch
die Entscheidung einen Spot Bitcoin ETF Antrag zu stellen, deutet darauf hin, dass sich die Haltung des
Unternehmens gegenüber Kryptowährungen und deren Potenzial möglicherweise gewandelt hat. Nun
bleibt abzuwarten, wie die SEC auf den Antrag von Blackrock reagieren wird und ob dies der
Durchbruch für die Einführung eines Spot Bitcoin ETFs in den USA sein könnte.
2. Starke Märkte, schwache Kryptowährungen
Sprichwort: Nichts Gutes kommt davon etwas zu häufig zu tun. Das gilt auch für chinesische
Zinssenkungen und europäische Zinserhöhungen. Hinzu kommt die Möglichkeit, dass die Fed im Juli
nach der Pause im Juni erneut die Zinssätze erhöht. Das Ergebnis sind nervöse Märkte.
Wir haben offiziell eine „Pause“ von der Fed erhalten, obwohl dies grösstenteils erwartet und bereits
eingepreist war. Kryptowährungen und Aktien haben sich stark entkoppelt, während der Nasdaq
weiterhin neue lokale Höchststände erreicht und nur 5% unter dem Allzeithoch liegt. Die Inflation, die
zwar von ihrem Höchststand von 9,1% gesunken ist, liegt immer noch mehr als doppelt so hoch wie
das Ziel der Fed von 2%. Aktien scheinen vom KI-Narrativ im Technologiesektor angetrieben zu
werden, während der schwächere Dollar infolge der Pause der Fed dazu beigetragen hat den
Aktienmarkt zu stützen.
Kryptowährungen blieben hinter dem amerikanischen Aktienmarkt zurück. Grund dafür sind weiterhin
regulatorische Unklarheiten und eine zyklische Abnahme vom Interesse der Anleger - ein bekanntes
Phänomen bei Kryptowährungen. Das liegt an der zyklischen Natur von Kryptowährungen. Mit
anderen Worten gab es in der Vergangenheit immer wieder Boom & Bust Cycles, bei denen Anleger
überdurchschnittlich euphorisch und pessimistisch reagierten. In der aktuellen Phase nimmt der Hype
tendenziell ab. Das wirkt für den Markt als natürlicher Heilungsprozess, bei dem schlechte Projekte
„aussterben“ und sich gute Projekte weiterentwickeln. Diese Phase ist besonders spannend, da
Projekte, die sich gut entwickeln, im darauf folgenden Bullenmarkt eine überdurchschnittlich gute
Rendite haben. Natürlich haben wir schon jetzt spannende Projekte im Blick.
3. Aussicht
Die aktuelle Rally der Märkte betrachten wir kritisch. Es gibt noch einige globale Unsicherheiten, das
Inflationsproblem ist noch nicht gelöst und Bitcoin befindet sich Chart-technisch grundsätzlich am
Jahreshoch. Obwohl Chart-technisch nach dem aktuellen Trend Bitcoin in den nächsten Tagen
nochmals kurz Ausbrechen könnte, sehen wir aktuell keinen Grund für einen wirklichen Bullenmarkt
und sind daher eher negativ für die kommenden Monate eingestellt. Zusätzlich dazu gehen wir
davon aus, dass in den kommenden Monaten die Diskussionen über die Regulation durch die SEC
weiter zunehmen werden. Das wären kurzfristig schlechte Nachrichten und würde möglicherweise
zusätzlichen Druck auf die Preise von Kryptowährungen ausüben.
Langfristig sollte aber die gesteigerte Klarheit durch die Regulation Kryptowährungen
zugutekommen. Die Nachricht eines geplanten Bitcoin ETFs ist positiv. BlackRock ist bekannt dafür
geplante ETFs mit einer sehr hohen Erfolgsquote auch umzusetzen. Des Weiteren ist das
Weltunternehmen eines der Einflussreichsten Player in der Finanzbranche, welches auch grossen
Einfluss auf die Politik nehmen kann.
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